Sicherheits­aus­weise für den Papst­besuch 1987

von Hermann-Josef B.

Die beiden Sicherheitsausweise aus Essen und Gelsenkirchen
Foto: privat

Als Papst Johannes Paul II. im Jahr 1987 Deutschland besuchte, kam er am 2. Mai in unser Bistum Essen. Nach seinem Tagesprogramm und der Messfeier im Parkstadion in Gelsenkirchen übernachtete er im damaligen Priesterseminar in Essen-Werden.

Wir waren damals Seminaristen. Schon Tage vorher wurde alles im Priesterseminar und um es herum begutachtet und für den Aufenthalt des Papstes hergerichtet. Dazu gehörten auch umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen, und alle, die sich im „Dunstkreis“ des Papstes bewegen durften, bekamen Sicherheitsausweise, die gut sichtbar die ganze Zeit zu tragen waren.

Für den Begleittross des Papstes müssten wir Seminaristen (beide Jahrgänge, sowohl der Presbyteratskurs wie der Diakonatskurs) unsere Zimmer räumen. In meinem Zimmer übernachtete nach meiner Erinnerung ein Mitglied der Schweizer Garde. Allerdings mussten wir für verschiedene Dienste zur Verfügung stehen.

Bei der Messfeier im Parkstadion hatten wir die Ministrantendienste zu versehen. Zusammen mit einem weiteren Seminaristen hatte ich den Dienst „Stab und Mitra“, d.h. wir mussten bei entsprechendem liturgischen Bedarf den päpstlichen Bischofsstab bzw. die päpstliche Mitra tragen oder herreichen. Das hatte für mich den beeindruckenden Nebeneffekt, dass wir durchgehend in direkter Nähe beim Papst zu sein hatten. Das persönliche Bild, das vom Papst und mir im VIP-Raum des Parkstadions, der als päpstliche Sakristei diente, gemacht wurde, hat meine Mutter bis zu ihrem Tode in ihrer Handtasche immer bei sich getragen.

Am Abend hatten wir im Priesterseminar dann die Begrüßungsdienste und anschließend die Tischdienste zu verrichten. Einige wenige haben dann in unserem Gruppenraum im Priesterseminar übernachtet, wir meisten mussten für die Nacht das Haus verlassen. Da aus Sicherheitsgründen unsere Autos unten an der Ruhrtalstrasse geparkt waren, mussten wir durch den Park gehen. Selbst bei diesen kurzen Weg wurden wir von Polizeibeamten begleitet und bekamen mit, dass der ganze Park mit einer dichten Präsenz von Polizeibeamten bevölkert war.

Während der ganzen Zeit mussten wir die entsprechenden Sicherheitsausweise tragen. Als Erinnerung habe ich sie – neben den Fotos – bis heute behalten und für dieses Projekt abfotografiert.

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