Der Essener Domschatz
Von Henrik S.
Die Wurzeln des Essener Domschatzes gehen bis in das 9. Jahrhundert n. Chr. zurück. Um das Jahr 850 wurde im heutigen Essen eine religiöse Frauengemeinschaft beziehungsweise ein Frauenstift gegründet. Im 10. und 11. Jahrhundert war das Stift Teil der drei großen Familienstifte des ottonischen Kaiserhauses. In diesem Zeitraum wiederum entstanden beispielsweise die drei Vortragekreuze, das Essener Schwert und die Essener Lilienkrone. Sämtliche genannte Stücke werden, neben weiteren wichtigen Exemplaren, in der Essener Domschatzkammer aufbewahrt.
Die Goldene Madonna kann dabei als zentralstes Kunstwerk eingestuft werden. Diese ist die älteste vollplastische Marienfigur der Welt und gleichzeitig das bedeutendste Kunstwerk im gesamten Ruhrgebiet. Sie wurde im Mittelalter unter anderem bei den großen Prozessionen innerhalb des Kirchenjahres und auch an Mariä Lichtmess (2. Februar) mitgeführt. An Letzterem wurde sie mit einer goldenen Krone versehen, was einen Hinweis auf Maria als ‚Königin des Himmels‘ gibt.
Insgesamt kann festgehalten werden, dass die Essener Domschatzkammer die weltweit bedeutendste Sammlung ottonisch-salischer Goldschmiedekunst abbildet. Neben den Stücken aus dem 10. und 11. Jahrhundert sind dort ebenfalls Relikte aus dem 13. bis hin zum 15. Jahrhundert zu finden. Teilweise werden die ausgestellten Stücke noch heute in Liturgiefeiern in der Essener Domkirche verwendet.
Außerdem lassen sich in der Essener Domschatzkammer unter anderem Skulpturen aus der Zeit der Gotik, des Barock und des Rokoko wiederfinden. Weitere Stücke sind im Vergleich zu den genannten recht jung und gehen auf das 20. Jahrhundert zurück. Die ältesten Exemplare hingegen sind Handschriften, die aus der Zeit des 8. bis hin zum 15. Jahrhundert stammen. Es kann also abschließend gesagt werden, dass der Essener Domschatz zu den tragenden Fundamenten des Bistums Essen gehört, der durch seine Ausstellungsstücke von überregionaler Bedeutung ist.
Ich persönlich habe in vielen Veranstaltungen der Katholischen Theologie erlebt, dass der Essener Domschatz von vielen Dozent*innen und Kommilitonen angesprochen und gelobt wurde. Dies war besonders in Vorlesungen und Seminaren der Kirchengeschichte der Fall. Vor Ort war ich selbst leider noch nicht, möchte es aber auf jeden Fall in absehbarer Zeit nachholen.