Andenkenbild an die Firmung durch Bischof Hengsbach (1964)

Von Barbara S.

Rückseite: zur Erinnerung an die Firmung durch Bischof Hengsbach

Am 1.6.1964 wurde ich von Bischof Hengsbach in der Pfarrkirche St. Clemens Maria Hofbauer gefirmt – im weißen Kleid des Kommunionkindes.
Da das Sakrament der Firmung nur alle 3 (oder 4) Jahre gespendet wurde, wurde beschlossen, dass die Kommunionkinder gleich mitgefirmt werden sollten, wenige Wochen nach der Feier der Erstkommunion. Selbstverständlich die ganzen Klassen, über 40 Mädchen und über 40 Jungen des dritten Schuljahres – neben den Schülern der älteren Jahrgänge der Hedwig-Dransfeld-Schule, alle katholisch, denn es gab ja nur katholische oder evangelische Volksschulen.
An eine Vorbereitung auf die Firmung kann ich mich nicht erinnern, ebenso wenig an eine große Feier zu Hause, obwohl alle Feste immer mit der Familie gefeiert wurden. Die Qual der Wahl einer Firmpatin hatte ich nicht, unsere Klassenlehrerin Frau Lassonczyk war die Patin der Mädchen, Herr Günecker als Klassenlehrer der Jungen deren Pate.

Warum kann ich mich überhaupt an diese Firmung erinnern, für die ich sehr jung und wenig vorbereitet war, an deren Feier im Familienkreis jede Erinnerung fehlt?
Bischof Hengsbach hat den Gottesdienst gehalten und gepredigt, dabei hat er Fragen gestellt – und ich habe eine beantwortet. Alle, die richtige Antworten gegeben hatten, durften im Anschluss an den Gottesdienst ins Pfarrhaus kommen, um etwas zur Erinnerung in Empfang zu nehmen. Es war ein sog. Heiligenbild für das Gebetbuch, Mariä Verkündigung, vom Bischof persönlich vor meinen Augen unterschrieben. Ich war ungeheuer stolz und habe das Bild – es ging natürlich um die Unterschrift des Bischofs – gehütet wie einen Schatz. Meine jüngere Schwester Margareta wusste das und, um mich zu ärgern, hat sie es weggenommen. Im Streit der Schwestern, von beiden Seiten gehalten und gezogen, hat das Bild eine Ecke verloren, die aber von mir unter Tränen der Enttäuschung und der Wut mit Tesafilm sofort wieder befestigt wurde.

Bild auf der Vorderseite: Mariä Verkündigung

So hat dieses Gebetbuchbild im kurz zuvor zur Kommunion erhaltenen Messbuch mit Goldschnitt bis heute den sonntäglichen Kirchgang bis zum Wechsel zum „Gotteslob“, mehrere Umzüge und unterschiedliche Plätze in Bücherregalen überdauert.

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