CampusSegen-Kugelschreiber
Von Julia H.
Gerade in Zeiten des (wahrscheinlich meistens doch eher unfreiwilligen) Home-Office-Booms, wird einem immer wieder bewusst, wie anders das Arbeiten am Schreibtisch und Lernen doch in der Gemeinschaft Gleichgesinnter ist. Austausch über den tagesaktuellen Fortschritt, entspannter Tratsch in der Kaffeepause oder gemeinsames Jammern über die vielen Aufgaben am Feierabend bei einer Tasse Tee – oder einer Flasche Bier. Das alles fehlt zu Hause und ist online auch nur schwer ersetzbar.
Kurz vor Ausbruch der Pandemie, im Februar 2020, durfte ich dieses Arbeitsgefühl zusammen mit anderen Studierenden aber noch einmal eine Woche lang erleben. Und das an einem ganz besonderen Ort und unter besten Bedingungen: Organisiert und durchgeführt von CampusSegen, der Hochschulseelsorge im Bistum Essen, und der Katholischen Hochschulgemeinde Bielefeld bin ich zusammen mit rund 10 weiteren Studentinnen und Studenten in das ehemalige Kloster Vinnenberg bei Warendorf gereist. Unter dem Motto „Büffeln und Beten“ waren unsere Tage, vom monastischen Leben inspiriert, eingeteilt in Phasen des Lernens, des Betens und der Regeneration. Gemeinsame Mahlzeiten und Gebete am Morgen, Mittag und Abend bildeten den Rahmen für die Schreibtischarbeit, bei der es uns, bestens versorgt, dann möglich war, wirklich konzentriert zu lernen.
Das ehemalige Benediktinerinnenkloster liegt ruhig inmitten von Wäldern, Wiesen und Feldern und bot uns somit den idealen Kontrast zu unseren Schreib- und Lernaufgaben. Was für manche vielleicht nach Spießigkeit und Einöde klingt, entpuppte sich für mich als perfekte Lernsituation. Raus aus dem Alltag, keine Gedanken um die Mahlzeiten und den Haushalt machen müssen, keine Ablenkungen durch Mitbewohner oder Familie und eine durchdachte Tagesstruktur waren die Basis für meine im Anschluss bestandene Klausur, die ich, zu Hause vorbereitet, wohl nicht halb so gut geschrieben hätte.
